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Colored Vinyls

So entsteht eine colored Vinyl

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie so eine Vinyl eigentlich entsteht? Und was passiert, damit die Schallplatten in allen möglichen Farben und Mustern leuchten und eure Plattensammlungen als colored Vinyl zu absoluten Schatzkammern machen? Wir stellen euch heute vor, welche Prozesse hinter dem Pressen von Schallplatten stehen.

Vinyls haben sowieso schon einen ganz besonderen, nostalgischen Charakter. Es ist einfach etwas anderes, das liebste Album auf einem Plattenspieler abzuspielen und eine eigene, kleine Musiksammlung im Wohnzimmer stehen zu haben. Unter Vinyl-Fans hat sich der Trend der colored Vinyl etabliert: Oftmals kommen limitierte oder exklusive Platten nun zusätzlich in atemberaubenden, farbigen Designs daher, was die eigene Sammlung nochmal doppelt aufwertet. Doch wie entsteht eine solche Vinyl?

Die Basics der Vinyl-Herstellung zuerst:

Bevor wir uns den Feinheiten widmen, die unsere Vinyls farbig machen, stellen wir euch kurz den Basic Prozess vor, damit ihr schon mal das nötige Vorwissen parat habt. Zuerst muss nämlich eine sogenannte Mastering Folie erstellt werden, worum sich meistens ein Schnittstudio kümmert. Schon während diesem Schritt wird die maximale Lautstärke sowie das perfekte Frequenzspektrum der späteren Vinyl festgelegt.

Das Schnittstudio schneidet schließlich die Rillen in die Mastering Folie, welche eben diese Informationen enthalten. Der ganze Prozess ist viel komplizierter, als es dieser kurze Text erfassen kann und da wir uns lieber auf die colored Vinyls konzentrieren wollen, fassen wir uns hier ein bisschen kürzer.

Die Folie wird dann schon in das nächste Presswerk gebracht, wo sie nochmal einigen ziemlich komplexen Prozessen unterzogen wird. Daraus entsteht dann letztendlich ein Negativ, wobei es sich um einen Abdruck der Folie handelt, was maßgeblich für das Pressen der fertigen Platten ist. Wenn diese Schablone nochmal angepasst wurde, kann sie an der entsprechenden Pressmaschine eingespannt werden. Dabei wird für beide Seiten der Platte eine Schablone benötigt.

Ausschnitt aus YouTube Video: So sieht jede Vinyl zu Beginn aus

Jetzt wird’s heiß: Jede Schallplatte wird aus einem synthetischen PVC-Granulat angefertigt, welches zu kleinen Scheiben geformt wird. Diese werden von Profis gerne Vinyl-Kuchen genannt. Dazu müssen sie auf mindestens 80 Grad erhitzt werden, schließlich werden sie auch heiß in die Pressmaschine gelegt. Dort angekommen, erhitzt sich die Pressschablone mit Dampf auf ca. 180 Grad, was die PVC-Masse verflüssigt. Nun wirken weitaus mehr als 100 Tonnen auf die Masse ein, wodurch die wichtigen Rillen in die Vinyl gepresst werden. Dabei kommen direkt noch die Etiketten drauf und Zack! Unsere Vinyl ist fertig.

Im Video ist der Prozess nochmal kurz zusammengefasst:

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Wie kommt nun die Farbe in die colored Vinyl?

Ihr ahnt es vielleicht schon: Da auch farbige Vinyls aus derselben PVC-Masse bestehen, muss diese nur in den entsprechenden Farben eingefärbt werden. Zu Beginn ist die Masse sowieso klar und durchsichtig, durch spezielle Pulver kann sie schließlich jede gewünschte Farbe annehmen.

Trotzdem ist der Prozess zur Herstellung einer colored Vinyl ein wenig anders: Das Ausgangsmaterial ist ein anderes und wird beim Erhitzen flüssiger als die schwarze Standardmasse. Deshalb muss sie nicht so stark erhitzt werden. Trotzdem muss man bei jeder einzelnen Platte darauf achten, dass die Masse in alle Rillen gleichermaßen “reinläuft”. Das erfordert viel mehr Aufwand und Fingerspitzengefühl als das Pressen einer schwarzen Platte. Falls ihr euch also schon mal gefragt habt, warum der Release einer colored Vinyl einige Wochen später geplant ist als die Standard-Ausführung: Der Prozess des Pressens dauert einfach länger und ist etwas aufwendiger.

Nun gibt es natürlich noch verschiedene Vinyl-Designs, die eine farbige Schallplatte haben kann. Die Klassiker sind einfarbig, hierfür muss die Masse einfach nur in einer Farbe eingefärbt werden.

Besonders beliebt sind Splattered Vinyls. Nachdem man sich für eine Grundfarbe entschieden hat, werden die Vinyl-Kuchen in ein Granulat der gewünschten Farbe getaucht. So entstehen dann beim Pressen die einzigartigen, kleinen Sprenkler und Streifen. Das bedeutet natürlich auch, dass jede Splattered Vinyl ein Unikat sind und keine andere Platte aus der Reihe genauso aussehen wird. Im Video seht ihr den Prozess nochmal:

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Ein weiteres, beliebtes Design sind Marbled Vinyls, welche eine schicke, marmorierte Oberfläche aus verschiedenen Farben bietet. Hierfür werden verschiedene Granulate miteinander vermischt, bevor der Vinyl-Kuchen zusammengeschmolzen wird. Daraus ergeben sich dann die Marmor-Muster und es gilt erneut: Jede Platte ist einzigartig!

Sicher kennt ihr außerdem noch Split Vinyls. Dafür werden die verschiedenfarbigen Vinyl-Kuchen einfach nebeneinander gepresst, wobei dann automatisch ein leichter Farbverlauf entsteht. Es gibt natürlich noch jede Menge weitere, verrückte Designs, zum Beispiel kann man auch ganze Bilder auf Platten drucken lassen oder sich von der typischen Kreisform verabschieden. Wir denken jedoch, die Herstellung der wichtigsten Designs kennt ihr nun!

Haben colored Vinyls einen schlechteren Sound?

Das wichtigste dabei zuerst: Die Soundqualität einer Vinyl hängt nicht allein von ihrer Farbe ab. Viel wichtiger sind andere Faktoren, beginnend ab dem Prozess der Schablonen-Herstellung bis hin zu dem Punkt, wie man als Besitzer*in damit umgeht oder welchen Plattenspieler man nutzt.

Wie wir jedoch gelernt haben, muss bei der Herstellung von colored Vinyls einiges beachtet werden, damit keine Pressfehler entstehen. Schon die kleinsten Unebenheiten auf der Platte können zu einer Verschlechterung des Sounds führen. Zum Beispiel können sich auch kleine Metallpartikel in die PVC-Masse mischen, was sich ebenfalls negativ auf die Soundqualität auswirkt. So sollen die Farbpulver, die in die Masse gemischt werden, zusätzlich die Wahrscheinlichkeit steigern, dass es beim Pressen zu Fehlern kommt.

Da die PVC-Masse für schwarze Farbe jedoch ebenfalls extra angemischt werden muss, könnte man meinen, dass es hier genauso oft zu Fehlern in der Herstellung kommen kann. Schwarze Vinyls werden allerdings viel öfter produziert, weshalb die meisten Pressmaschinen genau darauf angepasst sind. Das minimiert die Fehlerquote wieder. Expert*innen sind übrigens der Meinung, dass Clear Vinyls eigentlich die fehlerfreiste Alternative sind. Jedoch werden die Farbpartikel, die der klaren Masse hinzugemischt werden, ständig optimiert, damit es eben seltener zu Fehlern und Schwierigkeiten bei der Produktion kommt.

Kurz gesagt: Farbige Vinyls sind maximal anfälliger dafür, dass es bei der Produktion zu Fehlern kommt, die wiederum die Soundqualität nach unten drosseln. Jedoch lässt sich pauschal nicht sagen, dass ALLE colored Vinyls automatisch schlechter sind als ihre einfarbigen oder durchsichtigen Verwandten. Da alle möglichen Prozesse zur Herstellung von Schallplatten, von den Farbpartikeln bis hin zur Pressmaschine, ständig optimiert werden, ist es ziemlich unwahrscheinlich eine farbige Platte zu erhalten, die im Vergleich zur schwarzen Vinyl absoluter Trash ist. Oder habt ihr da schon andere Erfahrungen gemacht?

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